Alles was Sie über den Siebdruck wissen sollten

Bei diesem Druckverfahren wird die Druckfarbe durch ein feinmaschiges Gewebe oder Sieb hindurch auf das zu bedruckende Objekt übertragen. Das Gewebe wird stellenweise durch Lackauftrag anhand einer Schablone farbundurchlässig gemacht, die dabei nicht geschlossenen Stellen definieren dann das Motiv, also das Druckbild. Umgekehrt können auch durch Ätzung eines industriell vollflächig geschlossenen Siebes (z. B. mit Laser fein gelochte Metallplatte) die Motivstellen freigelegt werden. Dabei greift man auf Beschichtungen zurück, die durch UV-Belichtung aushärten, wohingegen die nicht belichteten abwaschbar bzw. wegätzbar bleiben. Am Ende hat man ein Sieb mit durchlässigen Bereichen (Druckmotiv), durch die in Folge Farbe gedrückt wird. Mit Hilfe einer sich hin- und herbewegenden Rakel (im Falle des Siebdrucks ist das ein schienenartiges Werkzeug aus Gummi) wird dann die Druckfarbe auf das zu bedruckende Objekt gepresst. Diese pressende Verfahrensweise brachte dem Siebdruck die Bezeichnung Durchdruck ein, historisch gesehen das vierte Druckverfahren, nach dem Hochdruck, dem Tiefdruck und dem Flachdruck. Als Vorläufer dieser Drucktechnik gelten bereits die Schablonen, die schon in der prähistorischen Höhlenmalerei zur Anwendung kamen, so gesehen waren das die ältesten Vorläufer des hier besprochenen Druckprinzips. Seit etwa dem 6. Jahrhundert werden in Fernost Textilien mittels Schablonentechnik verziert und verschönert, in Europa wurden im Mittelalter Holzschnitte mit Schablonen handkoloriert.

Das Druckverfahren im Detail:

Die Druckform, im Falle des Siebdrucks also das Sieb, bildet sich aus einem Rahmen, in welchem das bereits erwähnte feinmaschige Gewebe oder die gelochte Metallplatte eingespannt ist. Angebracht wird die Druckform innerhalb der Druckmaschine über dem zu bedruckenden Objekt. Die Schablone wird fotografisch auf das Gewebe aufgebracht, die Farbe wird aufgetragen und der Farbauftrag erfolgt durch die Öffnungen in der Schablone, indem die Farbe durch die Maschen auf das Druckobjekt gedrückt wird. Anschließend wird das nun bedruckte Objekt der Maschine entnommen und getrocknet. Allerdings müssen vorab dieser ganzen Prozedur Vorarbeiten geleistet werden, speziell in Bezug auf das Sieb. So werden anhand der Druckvorlage die Daten generiert, aus welchen sich die einzelnen Farbtöne isolieren lassen. Für jede so festgestellte Farbe wird ein Film ausgegeben. Mit diesem Film wird dann das Sieb belichtet. Farbton für Farbton kann dann in getrennten Arbeitsgängen via Rakel aufgestrichen werden.

Die Auswahl der Materialien, die via Siebdruck bedruckt werden können, ist reichhaltig. Papier, Textilien, Kunststoffe, Glas, Holz, Keramiken und Metalle lassen sich so individualisieren, dabei müssen die Objekte nicht von flacher Form sein, auch Wölbungen können teils mit diesem Druckverfahren veredelt werden. Vergleichsweise gering ist jedoch die Druckgeschwindigkeit, was dieses Verfahren vergleichsweise teuer macht. Dafür lässt sich aber die Farbauftragung variieren, indem die Gewebefeinheit je nach Bedarf verschiedenartig eingestellt wird.

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